Messefrühling 2019
Wenn im Lande der Schnee geschmolzen ist, beginnt für die Modellbauer die Messesaison. Unter der Regie des Dachverbandes Moba Deutschland finden im Frühjahr die Messe „Modell Leben“ in Erfurt und die Messe „Intermodellbau“ in Dortmund statt. Für uns als Modelleisenbahner immer ein Grund, sich auf den Weg zu machen und zu schauen, was die anderen so auf die Beine gestellt haben. Neben der Besichtigung der Gastanlagen erfährt man bei den Gesprächen mit dem Vorstand des Dachverbandes die neuesten Vorhaben und Entwicklungen im Dachverband. Da auf diesen Messen auch viele namhafte Hersteller vertreten sind, lohnt sich auch ein Blick in deren Vitrinen. Hier stehen dann die Neuheiten des laufenden Jahres und buhlen um die Gunst der Käufer.
Unser Interesse galt jedoch den in den unterschiedlichsten Spurweiten und Themen von Clubs aus Deutschland und Europa erbauten und auf den Messen ausgestellten Modellbahnanlagen. Nach Erfurt ging es mit vier Vereinsmitgliedern bereits Ende Februar. Hier öffneten sich die Tore vom 22. bis 24. Februar für interessierte Besucher. Neben der Modellbahn wurden Auto- Schiffs- und Flugmodelle gezeigt. Die „Intermodellbau“ in Dortmund fand in diesem Jahr vom 04. bis 07. April statt. Leider fanden nur zwei Vereinsmitglieder den Weg nach Dortmund. Damit sich aber auch alle daheim gebliebenen wenigstens eine kleinen Eindruck von der Qualität der ausgestellten Anlagen holen können, haben wir die schönsten im Bild festgehalten. Die nachfolgenden Seiten präsentieren ohne jegliche Wertung einen kleinen Auszug vom gezeigten Können der anderen Modellbahn-Erbauer.
Jens Weiske
Ins Hochgebirge entführt uns diese kleine Zahnradbahn. Vorbei an blühenden Almen, über Sützmauern und durch Tunnels erklimmt sie das Gebirge.
Nach dem Vorbild einer norddeutschen Kleinbahn entstand diese Anlage. In der Epoche II regiert noch „König Dampf“ und die kleinen Nebenbahnmaschinen haben „alle Hände voll zu tun“ um die Versorgung des Landes sicherzustellen.
Wer kennt sie nicht, die legendäre Gotthard-Bahn. In Spur TT erbauten Modelleisenbahner aus Markranstädt die riesig wirkende Anlage.
Wie ging es denn weiter, wenn man zu Ostzeiten mit der „DR“ am Urlaubsziel angekommen war? Natürlich mit dem Bus - Modell „Ikarus“. Realistisch nachgestaltet auf dieser schön gestalteten Anlage.
Die Chemieindustrie der ehemaligen DDR benötigte dringend den Kalk aus dem Revier um Rübeland. Dafür wurde sogar die Bahnlinie dorthin mit 25kV/50Hz elektrifiziert. Ein Blick in den Abstellbahnhof Rübeland erlauben uns hier die Magdeburger Erbauer.
Noch mehr Industrie und noch mehr Schwerverkehr zeigt diese der Versorgung eines Eisenhüttenwerkes gewidmete Anlage. Kohle und Flüssigeisen sind hier die zu transportierenden Güter der Bahn.
Beschaulich ging es dagegen auf den Höhen des Thüringer Waldes zu. Die Szene ist auch schon Vergangenheit. Heute kommen die Kohlen nicht mehr mit der Oberweißbacher Bergbahn und der Fuhrunternehmer hat garantiert auch mehr PS zur Verfügung.
In gleicher Zeit bewegt sich diese Diorama aus Deutschlands Norden An einer Fähre über die Peene erfolgt der Warenumschlag zur Kleinbahn in mühevoller Handarbeit. Selbst die Drehscheibe für die kleinen Schmalspurwagen wird von Hand bewegt.
Der Steinbruchbetreiber auf der “Roko-Schauanlage“ hat ordentlich Schotter zu machen. Der große Brecher wird vom etwas betagten Bagger noch immer zuverlässig versorgt. Der Laderfahrer steigt gerade wieder auf sein Gerät - der nächste Sattelzug kommt gewiss.
An die Anfänge des Eisenbahnzeitalters in Deutschland erinnert diese Modellbahnanlage. Zwischen Nürnberg und Führt rollt der Adler durchs Land. Die historische Szene haben sich Nürnberger Eisenbahnfreunde zum Vorbild für ihre Anlage ausgesucht.
Ins Österreichische entführt uns diese Schmalspuranlage. Der Güterverkehr scheint ein wichtiges Standbein zu sein. Übernimmt doch die Bahn die Bedienung eines Sägewerks und einer Schotterverladung. Der Fotohintergrund lässt die Anlage sehr realistisch wirken.
Amerikas „Wilder Westen“ diente als Motiv dieser Schmalspuranlage. Die Bedienung der im Tal liegenden Minen und die Versorgung der kleinen Siedlung erforderten einen erheblichen Erschließungsaufwand sowie zahlreiche Brücken und Tunnelbauwerke.
Vorbei an kleinen, an Berghängen „klebenden“ Siedlungen schlängelt sich diese nach französischen Motiven gebaute Nebenbahn durchs Gebirge. Auch hier vollendet der fotorealistische Hintergrund die Anlagengestaltung.
Die Erbauer der oben gezeigten Anlage planen schon die nächste Modellbahn. Neben Fotos von den ausgewählten Vorbildstrecke dienen Styropor-Modelle und Handskizzen vom gedachten Layout als Bauvorlagen.
Eine „elektrische Eisenbahn“ ohne Oberleitung? Ja, das gab es in Frankreich. Wegen vieler Tunnel auf der zu bezwingenden Bergstrecke erfolgte hier die Stromversorgung über eine seitliche Stromschiene.
Viel Verkehr rollt über die Doppelstockbrücke bei Bullay über die Mosel. Die in Spr N erbaute Anlage ist hoch detailliert. An den Schiffen und den Kraftfahrzeugen funktioniert eine miniaturisierte LED-Beleuchtung.
Veröffentlicht am 22.04.2019
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